Warcraft: The Beginning – kurzweiliges Effektfeuerwerk mit viel Liebe zum Detail

offizielles Filmplakat Warcraft: The Beginning

USA, 2016
123 Minuten
Regie: Duncan Jones

In Warcraft: The Beginning inszeniert Regisseur Duncan Jones effektgewaltig die Geschichte des ersten Teils des Computerstrategiespiels Warcraft.

Die Welt der Orks, namens Draenor, ist zerstört und nicht mehr bewohnbar. Deshalb dringen die Orks unter der Führung des Hexenmeisters Gul’dan durch ein Portal in die fremde Welt Azeroth ein. Gul’dan, welcher der teuflischen Fel-Magie mächtig ist, will sich die Welt der Menschen, Elfen und Zwerge durch kriegerische Raubzüge untertan machen. Als in Azeroth die ersten Überfälle auf Menschensiedlungen bekannt werden, wird Anduin Lothar (Travis Fimmel) vom König Llane Wrynn (Dominic Cooper) mit der Untersuchung der Vorfälle betraut. Hierbei erhält er die Hilfe des jungen Magiers Khadgar (Ben Schnetzer), der Spuren der verderbenden Fel-Magie entdeckt. Khadgar und Anduin Lothar wenden sich angesichts dieser tödlichen Gefahr an Medivh (Ben Foster) , den Wächter Azeroths. Auch unter den Orks sind längst nicht alle einverstanden mit den Mitteln die Gul’dan zur Eroberung der neuen Welt einsetzt. So verbünden sich einige Orks unter der Führung des Häuptlings Durotan mit den Menschen, um Gul’dan und seine Fel-Magie aufzuhalten.

Diese recht gewöhnliche Fantasystory um eine große magische Bedrohung dürfte
Spielern der Warcraft-Reihe schon seit Jahren bekannt sein. Allerdings ist es gerade für Kenner des Warcraft-Universums auch nicht die Story selbst, weshalb der Film von Duncan Jones punktet. Vielmehr sind es die vielen netten Anspielungen auf die Spiele, die immer wieder vorkommen und ein regelrecht heimisches Gefühl auslösen. So lässt der Film es sich natürlich nicht nehmen in einer Einstellung im Wald von Elwynn eher beiläufig einen Murloc am Fluss zu zeigen, zusammen mit dem World of Warcraft-Spielern allzu vertrautem „Grrrmmmll“-Geräusch, das WoW-Spieler über Jahre hinweg zugleich lieben und hassen gelernt haben. Mit solchen Szenen sorgt der Film immer wieder für ein Schmunzeln.

Überhaupt ist die Welt Azeroths überaus liebevoll im Film dargestellt und bietet einen hohen Wiedererkennungswert. Die Menschenstadt Sturmwind ist besonders aus der Vogelperspektive mit ihren Kanälen, der Kathedrale und dem Greifenhort sofort wiedererkennbar und auch das zwergische Eisenschmiede sieht aus als sei es direkt aus World of Warcraft entsprungen, nur mit einer um 12 Jahre neueren Grafik. Auch andere Orte wie Karazhan, der Gebirspass der Totenwinde oder der Schwarze Morast sind detailgetreu dargestellt, sodass es als WoW-Kenner nicht schwer ist sich geografisch im Film wiederzufinden, selbst wenn die Orte nicht beim Namen genannt werden.
Duncan Jones leistet hier also vor allem viel Fanservice, was eben jene durchaus sehr erfreut.

Allerdings ist die Orientierung an bereits bestehenden Warcraft-Fans auch gleichzeitig eine Schwäche des Films, dürfte es Nichtkennern des Universums doch schwer fallen sich im Film zurecht zu finden. Die Story und auch die Hintergründe der vielen verschiedenen Charaktere werden nur sehr oberflächlich angerissen, was Wacraft-Neulinge überrumpelt und mit vielen Fragen zurück lässt.

Doch auch Warcraft-Neulinge können zumindest, wenn nicht mit der Story, so doch mit dem Aussehen des Films sehr viel Spaß haben. Die CGI-Effekte sind überaus gut gelungen, was bei einer Postproduktionsdauer von zwei Jahren allerdings auch zu erhoffen war.
Die Kämpfe der Magier sind äußerst effektgewaltig und beeindruckend anzusehen. Auch die Orks sind durch CGI ins Leben gerufen worden und verhalten und bewegen sich erstaunlich realistisch.
Die 3D-Optik des Films ist solide, zeigt allerdings bei schnellen Kameraschwenks einige Schwächen, da hierbei das Bild seltsam verschwimmt und erst wieder klar und deutlich wird, wenn die Kamera wieder in einer ruhigen Einstellung verweilt.

Für alteingesessene Fans des Warcraft Universums ist der Film bedenkenlos zu empfehlen. Wem diese Welt komplett neu ist, dem wird dennoch kurzweilige Unterhaltung mit großartigen Special Effects geboten.

Bilder: © Universal Pictures International

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